Juli 20

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Schweden

By Karin

Juli 20, 2022


Auf Wunsch eines Mitreisenden steht diesmal ein Schwedenurlaub an. Auch wenn ich etwas skeptisch bin, was Mücken und Wetter angeht, lasse ich mich darauf ein.

Wir nehmen das Fronleichnamswochenende mit und können uns auf 3 1\2 Wochen Urlaub freuen. Die Fähre haben wir schon im Februar gebucht und uns für die Strecke Travemünde-Malmö mit Finnlines entschieden. Für uns der schnellste Weg, um in Schweden anzukommen, und tatsächlich auch der günstigste.

Wir fahren Mittwoch am frühen Nachmittag los. Auch wenn in NRW viel Verkehr mit immer mal wieder Stau ist, wir unterwegs noch anhalten um einzukaufen, sind wir gegen neun in Travemünde und können noch etwas durch den Ort laufen und bei herrlichem Wetter den Sonnenuntergang sehen.

Unsere Fähre legt erst um 2.30 Uhr ab. Gegen Mitternacht fahren wir zum Terminal und eine Stunde später geht es durch den Check-In in Richtung Fähre. Hier dauert es aber nochmal recht lange, bis wir endlich im Bauch des Schiffes parken und unsere Kabine beziehen können. Da wir auch den Nachtsnack gebucht haben, gehen wir noch kurz am Restaurant vorbei, bevor wir dann in unsere Betten fallen.

Nach einer sehr guten Nacht werden wir gegen acht Uhr wach. Da wir eine Außenkabine haben, mit Blick nach vorne raus, können wir die Öresund Brücke in der Ferne schon erkennen. Wir machen uns fertig und gehen frühstücken, wieder mit Blick in Fahrtrichtung und fahren unter der Brücke durch.

Jetzt dauert es noch immer 11\2 Stunden bis Malmö.

Dort angekommen, fahren wir in die Stadt und suchen uns in einer Seitenstraße an einem Park einen Parkplatz, Wim lädt die Park-App runter und bezahlt und wir laufen in die Innenstadt. Bei herrlichstem Wetter bummeln wir durch die Fußgängerzone und sind hin und weg von den wunderschönen Deko-Läden. Nach einem Stopp in einem Café mit Cappuccino und Tee geht es weiter in die Altstadt und dann schon wieder zum Womo, da unsere Parkzeit abläuft.

Und was erwartet uns da, ein Knöllchen über 600 SEK. Irgendwas ist da wohl falschgelaufen! Wir essen erstmal etwas. In der Zwischenzeit kommt der nächste Polizist vorbei. Wim versucht mit ihm über unser Problem zu sprechen, aber da er es wohl nicht war, verweist er uns an die Telefonnummer der Polizei, dort geht aber niemand ans Telefon.

Wir fahren Richtung Trelleborg. Das ist auch wieder eine Fähranlegerstadt und bei der Durchfahrt nicht sehr ansprechend. Wir fahren noch weiter bis Ystadt. Dort bekommen wir auf dem Stellplatz am Marinehafen den letzten Platz, wenn auch ohne Strom und direkt an der Bahnlinie. Am Stellplatz ist eine Fischräucherei und wir genießen das erste Smörrebröd mit Krabben.

Abends machen wir noch einen Spaziergang am Hafen entlang und durch die Stadt zurück.

Freitag, 17.06.2022

Wir werden bei herrlichstem Wetter wach. Eigentlich wollen wir nochmal in die Stadt, aber da wir bis 11 Uhr vom Platz seien sollen, haben wir es nicht geschafft. Also machen wir uns gleich auf den Weg.

Wir halten in Kåseberga, dort ist Ales Stenar eine Ansammlung alter Steine in Form eines Schiffes auf einem Hügel über dem Meer. Wir laufen dort hoch, und es lohnt sich wirklich.

Dann weiter die Küstenstraße entlang. Immer wieder tolle Ausblicke rechts auf das Meer. Unterwegs wird in einem Coop noch etwas eingekauft, bevor wir uns einen tollen Platz am Wasser suchen und ein Picknick machen und in der prallen Sonne etwas entspannen.

An Kvivik vorbei suchen wir uns einen Campingplatz. Auf einem Platz unter Pinienbäumen und direkt am Wasser werden wir fündig und buchen uns gleich mal für 2 Tage ein. Den restlichen Nachmittag ist Entspannung angesagt. Wim probiert das erste Mal seine Hängematte aus und auch wenn es sich jetzt zuzieht, fühlt es sich so langsam nach Urlaub an.

Der Platz ist echt ein Traum, ein traumhaft langer Sandstrand. Wir machen abends noch einen Spaziergang, auch durch die dahinterliegende Heidelandschaft.

Am nächsten Morgen werden wir durch einen leichten Regenschauer geweckt, der zieht aber schnell durch und wir ziehen unsere Badesachen an und gehen eine Runde in die doch kalte Ostsee. Danach duschen und fertigmachen für den Tag.

Es ist jetzt so warm geworden, dass wir unsere Strandsachen nehmen und uns mit Sonnenschirm bewaffnet an den Strand legen.

Nachdem wir am Nachmittag genug Sonne getankt haben, wollen wir noch nach Åhus fahren. Wim muss erst noch seine in Malmö gekaufte Bremsscheibe montieren, aber leider passt sie doch nicht, also ohne hintere Bremsscheibe, klappt aber irgendwie!

Dann machen wir uns auf den Weg. In Åhus selbst ist nicht viel los. Die Stadt scheint bekannt zu sein für riesige Eiswaffeln. An mehreren Stellen gab es Eisdielen mit überdimensionalen Portionen Eis. Außerdem ist die Firma Absolut Wodka dort beheimatet. Wir fahren einmal durch die Einkaufsstraße, aber auch da ist bereits alles geschlossen und machen uns wieder auf den Rückweg. Insgesamt waren wir 42 km unterwegs.

Abends wird in diesem Urlaub das erste Mal der Grill rausgeholt und wir haben lecker gegessen.

Sonntag 16.06.2022

Wir werden wieder von Regen geweckt. Diesmal allerdings ein kräftiger Dauerregen, der auch kein Ende nimmt. Also versuchen wir, alles einigermaßen trocken zu verstauen. Die Räder hatte Wim schon gestern Abend eingepackt, aber Tisch, Stühle und Teppich waren gut nass.

Weiter geht es, in der Hoffnung, dem Regen zu entkommen. In Åhus haben wir gestern einen Deko-Laden entdeckt, in den wir noch wollen und haben schöne Weingläser gekauft. Den nächsten Stopp machen wir im Willy-Supermarkt und füllen nochmal die Vorräte.

Weiter geht es Richtung Osten. Der nächste Stopp ist ein schon von weitem ausgeschilderter ECO Laden. Da dort auf dem Parkplatz viel los ist, halten wir auch an, obwohl wir nicht wissen, was uns erwartet. Es entpuppt sich als riesiger Supermarkt, in dem es alles, wirklich alles zu kaufen gibt. (Klamotten, Deko, Bastelartikel, Lebensmittel, Gartenzubehör, Küchenartikel, Spielzeug……)

Der Regen wird noch immer nicht weniger, also heisst es, weiterfahren. Wir sind dann nach Karlskrona und haben Glück, dass es fast trocken ist. Nach einer Kaffeepause machen wir einen Stadtrundgang bis zum Marinemuseum, um dann wieder weiterzufahren.

Unser Stellplatz heute Abend ist an der Marina in Sandham. Wieder ist es kein Problem einen Platz zu bekommen. Leider hat das in der Beschreibung stehende Restaurant noch geschlossen. Aber man hat ja als Camper immer genug Vorräte dabei. Jetzt kommt doch auch tatsächlich nochmal die Sonne durch und wir erleben noch einen wunderschönen Abendhimmel.

Montag, 18.06.2022

Wir werden mit wunderbarem Wetter bei wolkenlosem Himmel und einer herrlichen Aussicht auf den stillen Hafen am nächsten Morgen belohnt. Wir genießen noch etwas die Atmosphäre, bevor es wieder weitergeht. Im benachbarten Hafen von Torhamn trinken wir im Café Måsen noch einen Kaffee. Dort soll man wohl auch sehr gut essen können.

Dann geht es weiter Richtung Kalmar. Unterwegs halten wir in Fagelmara, wieder direkt an einem kleinen Hafen und entscheiden spontan, da wir Hunger haben, uns ein Picknick zusammenzusuchen und auf einem der einladenden Tische mit Blick auf die ankommenden Segelboote etwas zu essen.

In Kalmar haben wir uns einen Stellplatz rausgesucht, der befindet sich aber direkt am Bahnhof und gefällt uns überhaupt nicht. Ein paar hundert Meter weiter ist ein Parkplatz für Wohnmobile, dort gibt es zwar keinen Strom, dafür werden wir von einem großen Boot der Küstenwache bewacht.

Bei einem Bummel geht es erst zum Schloss, leider sind wir schon wieder zu spät und es hat bereits geschlossen. Dann finden wir einen hübschen Park, den Krusenstiernska gården, in dem eine Theaterbühne aufgebaut ist und der Rest Park besteht aus einem Café. Wir essen ein Stück Kuchen und trinken Tee. Dann weiter in die Stadt. Die ist sehr übersichtlich und vieles hat auch schon geschlossen. Auf dem Marktplatz suchen wir uns ein Restaurant. Unsere Wahl fällt auf ein amerikanisches Diner, da wir da noch in der Sonne sitzen können. Leider klappt es nicht so richtig mit der Bestellung. Mein Essen kommt sehr schnell, noch vor den Getränken. Wims wurde wohl vergessen und so geht er ohne Essen nach Hause.

Am WoMo macht er sich dann noch was zu essen. Wir sitzen noch einen Moment draußen, dann wird es aber auch frisch und wir gehen schlafen.

Dienstag, 19.06.2022

Heute ist unser Ziel Öland. Wim ist aber immer noch auf der Suche nach einer passenden Bremsscheibe für sein Fahrrad, und so kommen wir an einem Einkaufszentrum vorbei, mit einem Lidl und Maxi ICA. Also erstmal wieder einkaufen. Dann zu dem gefühlt 5.  Fahrradladen und es gibt endlich die passende Bremsscheibe.

Jetzt geht es über die 6 km lange Brücke auf die Insel Öland. Wir fahren Richtung Norden, vorbei an vielen Windmühlen, es waren wohl mal über 2000, jetzt sind noch 400 auf der Insel vorhanden. Allerdings ist keine mehr in Betrieb. Bis zum nördlichsten Punkt sind es ca. 80km. Dort ist der Leuchtturm „lange Erik“, wir halten und laufen einmal drumherum. Leider können wir nicht hoch, da er geschlossen ist.

Etwas weiter ist dann unser Stellplatz für heute. Früher war das mal ein Fährterminal. Jetzt sind dort Stellplätze. Die Betreiber kommen direkt auf uns zu und bieten uns an, ganz vorne am Wasser zu stehen. Wir überlegen nicht lang und fahren dort vor, und stehen auch ganz alleine. Auch wenn wir uns nicht ganz einig sind, wie wir uns ausrichten, verbringen wir im Windschatten unseres WoMos einen Sonnennachmittag.

Gegen Abend holen wir noch die Räder raus und fahren ca. 7 km nach Byxelkrog. Der Weg an der Küste führt durch eine herrlich blühende Pflanzenwelt, bestehend aus dem blauen Natternkopf und der weißen Schwalbenwurz. Es ist wieder ein kleiner Hafen, auch mit Stellplatz und einigen Restaurants. In „Krokens Sallad und Fisk“ gibt es leckeren Fischsalat und einen Fischteller mit Krabben und geräuchertem Lachs.

Wir laufen dort noch etwas am Pier entlang, bevor es wieder zurück geht.

Es gesellt sich dann noch ein weiteres Wohnmobil zu uns, und auf einmal kommt das Schiff der Küstenwache vom Vortag und legt bei uns an, so dass wir die Nacht wieder gut beschützt sind 😉

Mittwoch, 20.06.2022

Nach dem super Wetter gestern, werden wir wieder bei zugezogenem Himmel wach. Wim traut sich eine Runde in der Ostsee zu schwimmen. Danach packen wir wieder zusammen und fahren weiter, bzw. zurück auf der schmalen Insel.

Wir halten in Borgholm, der Hauptstadt Ölands und auch Residenz der Königsfamilie. Am Straßenrand finden wir einen Parkplatz und es scheint kein Parkautomat in der Nähe zu sein.

Wir bummeln durch das schon für den Midsommar mit Fahnen geschmückte Städtchen. Gleich am Anfang der Fußgängerzone finden wir einen Laden mit wunderschönen Anziehsachen und wir werden beide fündig und kaufen einen Pulli und ein Hemd für Wim und ein Sommerkleid für mich.

Ein Stück weiter ist ein nettes Restaurant, das „Meza“ mit einer ansprechenden Mittagskarte, und da der kleine Hunger schon wieder da ist, beschließen wir, dort etwas zu essen.

Wieder am WoMo haben wir doch tatsächlich kein Knöllchen am Wagen und die Straße ist jetzt auch vollgeparkt.

Über die Ölandbrücke fahren wir wieder zurück aufs Festland und Richtung Norden. Unser Ziel ist es, heute mal irgendwo frei zu stehen. Wir fahren mehrere Stellen an, bis wir in Timmernabben einen bei Park4Night angegebenen Parkplatz direkt am Meer finden. Es ist eine traumhaft schöne Stelle an der See mit vielen kleinen vorgelagerten Inselchen und lauten Vögeln, und wir beschließen zu bleiben. Nachdem wir uns eingerichtet haben, kommt eine deutschsprechende Schwedin zu uns und teilt uns freundlich mit, dass wir dort nicht stehen dürfen und das privat ist. Wir entscheiden aber trotzdem zu bleiben, auch wenn mir überhaupt nicht wohl dabei ist.

Abends machen wir noch einen Spaziergang durch den Ort. Als wir wieder am WoMo sind, hat eine Großfamilie mit ihren Angelsachen auch noch die Stelle in Beschlag genommen. Aber wir lassen uns gegenseitig in Ruhe und irgendwann sind sie auch wieder weg. Wir holen noch den Grill raus und essen Hähnchenfleisch mit Gemüse, bevor wir den tollen Sonnenuntergang und die Abendstimmung genießen und in vielen Bildern festhalten.

Donnerstag, 23.06.2022

Endlich weckt uns mal blauer wolkenloser Himmel und wir gehen als erstes eine Runde ins Wasser.

Bei der Weiterfahrt halten wir erstmal am Hafen, denn dort haben wir am Abend vorher eine Fischräucherei gesehen. Da geräucherter Fisch wohl ein Muss zum Mittsommer ist, ist es dort bereits um 10 Uhr sehr voll. Wir stellen uns trotzdem an und holen Hering und geräucherten Lachs und Aal.

Heute geht es das erste Mal ins Inland. Wir haben uns grob eine Route ausgeguckt und eigentlich auch schon einen Stellplatz auf einem Bauernhof ausgesucht mit einem See in der Nähe. Wir halten erst am See. Der liegt auch sehr idyllisch, aber leider hat er keinen richtigen Stand und überzeugt uns nicht so richtig. Also beschließen wir, doch bis Jönköping zu fahren, da wir dort zum Midsommar sein wollen und nicht schon wieder irgendwo nur eine Nacht stehen möchten.

Nach viel Suchen, fahren wir einen CP in Jönköping am Vätternsee an. Der liegt zwar auf einer Anhöhe aber Seeblick hat man nur zwischen den Bäumen hindurch. Da das Wetter endlich stabil ist, genießen wir den restlichen Tag mit Lesen und Entspannen am WoMo und abends gibt es den sehr leckeren Heringsstipp und Hering mit Pellkartoffeln (eine Tüte mit Kartoffeln gab es am Morgen übrigens noch als Geschenk von der Stadt dabei).

Freitag, 24.06.2022

Bei herrlichem Wetter werden wir morgens wach und genießen den Vormittag erstmal in der Sonne. Auch das erste Mal Waschen steht an, und da der Trockner so genutzt werden kann, habe ich innerhalb von 2 Stunden unsere Wäsche erledigt. Gegen Mittag fahren wir mit den Rädern mal Richtung Stadt. Vorbei an langen Sandstränden links und Wohnblocks rechts kommen wir irgendwann zu einem kleinen Hafen voll mit netten Restaurants. Dann versuchen wir die Innenstadt zu finden. Ein kleiner Wochenmarkt baut gerade wieder zusammen. Von einem jungen Paar erfahren wir aber, dass heute zum Midsommar alles geschlossen hat. Also suchen wir nicht weiter und fahren wieder zum Campingplatz.

Die Dame vom CP sagte uns am Vortag, wo eine Midsommarfeier in der Nähe stattfindet. Das ist ca. 14 km entfernt und soll am Nachmittag stattfinden. Eigentlich wollen wir so gegen 16 Uhr dann los. Vorher hab ich aber nochmal im Internet gesucht und festgestellt, dass die Feier von 14.00 bis 17.00 Uhr stattfindet. Inzwischen ist es schon halb vier, also lohnt es sich nicht wirklich, noch zu fahren. Wim entscheidet spontan, sich doch noch auf den Weg zu machen. Ich bleibe lieber in der Sonne sitzen.

Kurz drauf bekomme ich einen Anruf von Wim, dass ihm die Kette vom Fahrrad abgesprungen ist und er eine Schraube verloren hat. Jetzt kann er 8,5 km sein Fahrrad zurückschieben. Von der Midsommarfeier hat er also auch nichts mitbekommen.

Glücklicherweise kann er den meisten Teil der Strecke doch rollen oder langsam fahren und so kommt er irgendwann wieder bei mir an.

Wir machen abends den Grill an und feiern unsere eigene Sommersonnenwende.

Samstag, 25.06.2022

Obwohl Wim die halbe Nacht durchgelesen hat, sind wir am nächsten Morgen schon früh, das heißt für uns 7.30, wach. Also unser Morgenprogramm durchgezogen und um halb zehn sind wir schon startklar.

Am Abend vorher haben wir uns Gedanken über die weitere Route gemacht. Es soll jetzt erstmal westlich des Vätternsees Richtung Norden gehen.

In Hjo legen wir einen Zwischenstopp ein. Das ist mal wieder ein ganz süßer Hafenort mit einer tollen Eisdiele „Moster Elins“, die wir direkt ausprobieren müssen. Über 40 Eissorten mit ausgefallenen Eisbechern werden auf einer Tafel angepriesen und es ist wirklich lecker! Wir bummeln noch etwas durch die Einkaufsstraße in der besonders viele alte Holzvillen stehen, und sind überrascht, dass die Läden trotz des Feiertags heute aufhaben.

Weiter geht es nach Karlsborg, etwas weiter nördlich. Dort setzt sich der Gotakanal fort, der auf der anderen Seeseite von Motala kommt. Wir parken an der riesigen Militärfestung, die wir uns ansehen, mit Besuch des Militärmuseums. Interessant, aber zu diesen Zeiten auch sehr bedrückend. Durch den Ort fahren wir nur durch.

In Forsvik haben wir uns einen Parkplatz direkt am Wasser, einer Bucht in der Nähe des Gotakanals ausgeguckt, auf dem man frei stehen kann. Den Platz finden wir direkt, dort steht bereits ein schwedisches Wohnmobil und sind uns gleich einig, dass wir an diesem netten Fleck für eine Nacht bleiben.

Nachmittags viel gelesen, ins Wasser gegangen und auf dem Steg etwas gesonnt, bevor wir nochmal etwas die Gegend erkunden. Wir sind am Industriemuseum vorbei, bis zu einer Schleuse am Gotakanal. Dort ist auch der offizielle Stellplatz. Der ist ausgebucht und hat keinen Strom sondern nur Toiletten und Dusche. Da stehen wir eindeutig besser.

Recht spät am Abend kommen noch zwei weitere Womos. Die Nacht ist zwischendurch etwas laut, da in dem nahen Theater eine Hochzeit stattfindet.

Sonntag, 26.06.2022

Am nächsten Morgen dann wieder der üblich Sprung ins kühle Nass, herrlich. Wir wollen gerne noch das Industriemuseum besuchen, welches um 10 Uhr aufmacht. Wir sind begeistert von den Ausstellungen und halten uns recht lange dort auf. Zwischendurch gibt es im Café Ada eine Frühstückspause. Dort wird der Kaffee in alten Sammeltassen serviert, und wie überall üblich, kann man soviel nachschenken, wie man möchte. Erst gegen Mittag machen wir uns dann auf den Weg .

So ein richtiges Ziel haben wir eigentlich nicht. Wir kommen an dem Tiveden-Nationalpark vorbei und ich habe gelesen, dass der sich lohnt. Also über enge Straßen und Schotterpisten dorthin gefahren. Wim hat uns eine 4,6 km Wanderung rausgesucht und wir dachten, wir machen mal einen kleinen Spaziergang durch den Park. Da haben wir uns aber gewaltig getäuscht. Es geht bergauf und bergab über Stock und Stein, immer den sehr gut ausgeschilderten roten Banderolen nach. Durch eine tolle Wald und Gesteinslandschaft mit schönen Ausblicken und an zwei kleinen Seen vorbei, hat es sich wirklich gelohnt. Wir sind dann 5,2 km unterwegs und haben bei ca. 30 Grad 2 Stunden gebraucht. Kaputt aber zufrieden kommen wir wieder am WoMo an. Nachdem der große Durst gestillt ist, geht es dann weiter.

Wir fahren noch bis zum Vänensee, dem größten Binnensee Schwedens und suchen uns dort  bei Gullspang einen CP. Dort gehen wir  nach dem Parken erstmal ins Wasser zum Abkühlen. Leider ist der Strand nicht sehr schön und ins Wasser geht es durch viele glitschige Steine. Aber es tut trotzdem sehr gut.

Außerdem gibt es dort ein kleines Restaurant, tatsächlich wieder eine deutschsprechende Bedienung und eine kleine aber feine Speisekarte. Da gönnen wir uns einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen. Wieder am WoMo, kann ich plötzlich mit meinem linken Fuß nicht mehr auftreten. So verbringe ich den restlichen Tag überwiegend sitzend.

Abends machen wir lecker Möhren durcheinander mit Kalbsleber vom Grill.

Montag, 26.06.2022

Glücklicherweise geht es meinem Fuß heute Morgen wieder besser. Dafür will das Wetter nicht so richtig. Es ist noch drückend heiß, aber bedeckt.

Wir machen uns erstmal Richtung Kristinehamn auf. Dort hat Wim einen Fahrradladen ausfindig gemacht und hat tatsächlich Glück und bekommt Ersatzteile für sein Fahrrad. Dann weiter nach Karlstad, die größte Stadt im Norden vom Vänern. Parken am Straßenrand mit Automat ist wieder kein Problem. Die Stadt hat zwar eine große Fußgängerzone, aber ihr fehlt etwas der Charme. Dafür gibt es am Hafen die bekannte Kaffeerösterei Löfbergs, da möchte ich unbedingt einen Cappuccino trinken. In dem Hafen suchen wir uns dann etwas zum Mittagessen und werden im „Barbros Brygga“ fündig. Zu der günstigen Mittagskarte gibt es Getränke, Kaffee und Dessert mit dazu. Das scheint auch in Schweden mittags so üblich zu sein, wir haben es beim ersten Mal nur noch nicht durchblickt! Ich hab mich am Salat-Buffett bedient und hätte so oft gehen können, wie ich will, Wim hat Langos mit Shrimps und wir sind beide danach pappsatt.

Pünktlich mit Ablauf der Parkzeit sind wir wieder am Auto. Da das Wetter immer noch sehr schwül aber bedeckt ist, entscheiden wir uns, in ein Shoppingcenter am Stadtrand zu fahren. Erst bummeln wir dort durch, bevor wir im ICA noch einkaufen. Dort ist auch ein IKEA und wir überlegen kurz , dort mal reinzuschauen, lassen es aber dann doch.

Außerdem fängt es jetzt auch an zu tropfen und kurz drauf kommt ein kurzer kräftiger Regenschauer runter.

Als Übernachtungsplatz suchen wir uns heute einen Parkplatz neben einem CP etwas südlich von Karlstad aus. Dort kann man am Wasser, und es ist wirklich an drei Seiten Wasser, stehen. Der Regen hat aufgehört und wir können Tisch und Stühle auf die Wiese stellen und lassen den Tag ausklingen. Die Stelle ist auch sehr beliebt bei den Schweden, den ganzen Nachmittag ist ein Kommen und Gehen von Familien um diesen schönen Badeplatz zu nutzen. Es gibt hier einen Kiosk, ein Restaurant, öffentliche Toiletten, sogar einen Minigolfplatz und ein Kayakomat, an dem man Kajaks und SUPs ausleihen kann.  Abends sehen wir uns die Umgebung nochmal an, es ist dort noch ein großer Hafen, viele Liegewiesen und Stege ins Wasser. Jetzt ist uns auch klar, warum dort so viel los ist.

Die Nacht ist dementsprechend auch nicht sehr ruhig. Selbst nachts um vier kommt ein Auto mit einer Gruppe, die zum Baden geht.

Dienstag, 28.06.2022

Am Morgen können wir noch das Bad im See nehmen, bevor es anfängt kräftig zu regnen. Es hört auch erstmal nicht auf. Wir haben zwar kurz überlegt, noch eine Nacht zu bleiben, aber das hat sich dann erledigt.

Wir fahren also los, halten noch kurz bei Biltema, ein großer Laden in dem Wim am Vortag schon war. Dort gibt es so ziemlich alles an Nonfood, von Auto- Angel- Campingzubehör, Haushaltswarten usw. Außerdem im Eingang einen Imbiss, da gibt es für Wim den ersten Kaffee mit Teilchen.

Der Regen hält noch weiter an. Unterwegs kommen wir an einem Wikingermuseum vorbei, es ist zwar sehr klein, aber lieb gemacht. Leider sind die Erklärungen nur auf Schwedisch, auch wenn es am Eingang einen Hefter gibt, in dem alles auch in Englisch beschrieben ist.

Jetzt hat der Regen auch endlich nachgelassen. Trotzdem fahren wir noch ein Stück. Wir haben von einem CP gehört, der einer belgischen Familie Coppens gehört. Camping Ginsby, der liegt heute auf dem Weg und wir fahren mal vorbei. Der ist aber ausgebucht und es ist Mittagspause, so dass wir weiterfahren. Unser Weg führt uns über abenteuerliche Schotterpisten, da Wim nicht unbedingt über die Hauptstraße fahren will, vorbei an riesigen Seen, aber leider nie mit Zufahrten, wo man hätte anhalten können. Also doch wieder einen Campingplatz gesucht.  Im Dalsland an einem wunderschönen See werden wir dann fündig. Da der Platz sehr leer ist, können wir uns aussuchen, wo wir uns hinstellen und stehen fast alleine auf einer tollen Sonnenwiese. Leider ist der Platz etwas in die Jahre gekommen, aber seit dem 1. April gibt es einen neuen Besitzer und es tut sich wohl so einiges. Der See ist aber ein Traum. Es gibt einen kleinen Strand und einen Steeg um direkt ins tiefe Wasser zu tauchen. Wir grillen abends wieder lecker, rücken uns den Tisch nochmal in die Sonne und essen.

Mittwoch, 29.06.2022

Bei bestem Wetter gehen wir am Morgen wieder eine Runde schwimmen, herrlich mit diesem wunderschönen Ausblick. Dann bei leider eiskaltem Wasser geduscht (trotz 5 Kronen-Geldstück) und wieder alles eingepackt zur Weiterfahrt.

Heute Morgen spaziert dann zum ersten Mal ein Elch vor uns über die Straße und verschwindet wieder im Wald.

Unser Ziel ist heute Fjällbacka, ein kleiner malerischer Fischerort an der Westseite der schwedischen Ostsee, bekannt auch durch Camilla Läckbergs Krimis.

Wir sind uns nicht ganz einig, ob wir dort parken sollen, oder auf dem Stellplatz im Nachbarort, der sich aber als unschöner ehemaliger Fußballplatz zeigt. Wir finden dann schließlich einen großen für uns geeigneten Parkplatz in Fjällbacka und haben es auch so langsam mit dem Bezahlen per App raus. Der Ort entpuppt sich als kleines Juwel. Zwischen riesigen Felsen und dem Meer sind kleine Gassen mit tollen Boutiquen und Restaurants. Außerdem kann man durch die Schlucht Kungsklyftan auf den Felsen des Vetteberget hoch, was wir natürlich machen. Über eine Treppe und weiter über große Steine geht es unter einem gigantischen eingeklemmten Stein nach oben. Dort haben wir einen fantastischen Blick über den gesamten Archipel und die Inseln Väderöarna. Sie bilden die westlichste, windigste und wärmste Inselgruppe Schwedens, die aus unglaublichen 365 Inseln besteht und ein einziges, idyllisches Naturschutzgebiet ist. Es ist eine unbeschreibliche Aussicht, bei wolkenlosem Himmel einfach nur schön, und wir können uns gar nicht sattsehen.

Der Rückweg ist dafür viel länger und geht über den Steinrücken und durch Wald in einem großen Bogen wieder in die Stadt. Wir kommen fast bei unserem Parkplatz raus. Jetzt besuchen wir wieder den Laden, in dem wir schon vorher waren und kaufen ein paar Erinnerungen ein, u.a. ein Kissenbezug mit Elch, eine Elchtasse und Trockentücher, natürlich auch mit Elchen.

Eigentlich wollen wir jetzt an der Promenade noch eine Kleinigkeit essen, aber so richtig spricht uns nichts an. Wir gehen in den Coop, holen uns dort etwas und kochen im WoMo Kaffee und essen etwas.

Jetzt ist wieder die Frage des Übernachtens. Gerne würden wir wieder frei stehen. Und so finde ich einen Parkplatz etwas südlich in Hamburgsund. Auf dem Weg dahin stehen wir plötzlich vor einer Fähre. Also einreihen und mitfahren. Die ist sogar kostenlos und dauert auch nur ein paar Minuten.

Der Parkplatz ist zwar auch wieder gut besucht, aber sehr idyllisch an einer Bucht gelegen, an der sich rechts und links kleine Fischerhäuschen aufreihen. An der linken Seite können wir hinter den Häusern bis zu einer Badestelle laufen an der sich sogar ein Sprungturm befindet. Dort sitzen wir lange in der Sonne und schauen den vorbeifahrenden Booten zu. Leider ist die See voller Quallen, was nicht gerade zum Baden einlädt. Wieder am Womo sitzen wir bis die Sonne untergeht noch draußen und Wim macht noch seine obligatorischen Drohnenaufnahmen.

Donnerstag, 30.06.2022

Nach einer absolut ruhigen Nacht, werden wir bei herrlichem Wetter wach.  Wim traut sich ins Wasser und es sind wohl auch nicht so viele Quallen wie am Vorabend da. Heute ist auch mein Geburtstag und wir machen meine Bescherung auf dem kleinen Beistelltischchen vor dem WoMo. Auch die ersten Anrufe meiner Eltern und von Sarah kommen.

Dann geht es wieder weiter, mit der Fähre zurück aufs Festland. Unser Ziel heute ist das kleine Örtchen Smögen. Kurz vorher in Kungshamn gönnen wir uns den teuersten CP bis jetzt. Es ist ein First-Camp-Platz und hat auch wirklich eine beeindruckende Infrastruktur. Allein die Badezimmer, Aufenthaltsräume und Spülräume sind super.

Wir verbringen einige Zeit am Platz, machen uns ein ordentliches 2. Frühstück mit Speck und Eiern vom Grill, lesen und entspannen etwas, bevor Wim sich aufmacht, die Gegend zu erkunden und mich dann anruft, dass ich zu ihm kommen soll. Vom CP geht ein Weg auf den riesigen Felsen und über ein großes Felsplateau, welches vom Wasser umgeben ist. Es gibt ausreichen Badeplätze, einen Sprungturm und einfach eine tolle Aussicht auf den Fjord mit dem ganzen Bootsverkehr. Wir sitzen dort lange und gehen auch mal ins Wasser, bevor wir wieder zurück gehen. Schließlich wollen wir ja noch nach Smögen.

Mit den Fahrrädern fahren wir die 5 km in den Ort bis zum Hafen. Dort suchen wir uns schnell ein Restaurant. Wir einigen uns schnell auf „Göstas Fiskrestaurant“ und essen draußen auf der Terrasse ein Thunfischtartare, dann Muscheln mit Fritten und ein Fischstew, alles sehr lecker.

Danach schlendern wir am Hafen entlang, schließlich soll es irgendwo noch die bunten Häuser von der Postkartenidylle geben. Die finden wir auch ganz am Ende.

Zum Abschluss noch ein leckeres Eis auf die Hand, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Freitag, 01.07.2022

Wir gehen den Morgen ganz gemütlich an. Dann wird mal ein Großputz im WoMo gemacht, was dringend nötig ist. Gegen 12 Uhr geht es dann weiter. Wir haben also die maximale Zeit auf dem CP ausgenutzt 😉

Beim Losfahren sind wir uns noch nicht so sicher , wie weit es heute gehen soll. In Kungshamn legen wir noch einen kurzen Stopp ein, kaufen in der Hafenbäckerei leckere Karneböllar und auch im ICA noch etwas ein.

Nach nur ca. 15 km finde ich dann in der App einen Parkplatz an einer privaten Bucht, in der wir autark stehen können. Wir fahren sie an und entscheiden zu bleiben. Dort passen max. 4 Wohnmobile hin, wir sind das dritte, passt also. Wir nehmen Kontakt mit dem Besitzer auf und müssen dann nur bei ihm noch bezahlen. Leider nimmt er aber nur Bargeld, das erste Mal in diesem Urlaub, dass wir nicht bargeldlos bezahlen können.

Später machen wir uns mit den Rädern auf, als erstes besuchen wir eine „Butiken pa Landet“ nur wenige hundert Meter von unserem Stellplatz weg. Wir sind total begeistert, als wir dort in den Laden kommen. Stilvolle Mode für Damen und Herren. Eine der Verkäuferinnen ist eine perfekt deutschsprechende Schwedin. Wir finden einen Pullover für Wim und ein Hemd für mich.  Beim Bezahlen gibt es etwas Probleme, da wir gerne Cashback gehabt hätten, aber das klappte leider nicht.

Das nächste Ziel ist eine Bäckerei Lyckans Stenungsbageri an der Hauptstraße. Etwas versteckt finden wir sie. Hier ist eine Kaffeepause angesagt.

Dann ein paar Kilometer weiter über eine vielbefahrene Hauptstraße zum „KustCharken“, einem Fleisch- Käse- Fischladen mit vielen weiteren lokalen Produkten. Dort kaufen wir nochmal Matjes und RomSas, die leckere Sauce, die wir ein paar Tage vorher schon gegessen haben.

Wieder am WoMo sitzen wir kaum in der Sonne, da hält ein Volvo bei uns, und es ist die Frau aus der Boutique. Irgendetwas hat mit unsere Zahlung nicht geklappt. Obwohl der Laden schon zu ist, bin ich dann wieder mit ihr hingefahren und bezahle nochmal. Das was ein wirklich netter Kontakt.

Jetzt zieht es auch richtig zu, wir räumen alle Sachen ein und verbringen den restlichen Abend drinnen. Es gibt heute nochmal Pellkartoffeln mit dem leckeren Fisch vom Nachmittag.

Außerdem hab ich mich nachmittags um die Fährbuchung für unsere Heimreise gekümmert. Leider ist unsere Finnlines schon ausgebucht, jetzt wird es der Freitagnachmittag mit Stenaline.

Samstag, 02.07.2022

Nach einer sehr verregneten und stürmischen Nacht, in der wir beide auch noch sehr spät eingeschlafen sind, werden wir am Morgen erst gegen 9 Uhr wach. Es sind zwar viele Wolken am Himmel, aber es sieht wieder nach gutem Wetter aus. Ich kontrolliere vorsichtshalber mal mein Konto, und siehe da, die Zahlung vom Vortag ist doppelt abgebucht worden. Da der Laden erst gegen elf aufmacht, lassen wir uns mit dem Packen Zeit und sehen pünktlich zur Ladenöffnung vor der Tür. Nachdem wir alles geklärt haben und noch ein paar Tipps für Göteborg bekommen haben, geht es weiter. Wir fahren nach Lysekil, wieder eine kleine Hafenstadt auf den Schären.

Die Parkplatzsuche ist hier etwas schwierig, aber schließlich finden wir in einer Nebenstraße einen kostenlosen Platz, in den wir rückwärts einparken.

Bei sehr viel Wind laufen wir durch die Stadt, haben das erste Mal die Möglichkeit, in eine Kirche zu kommen, laufen von dort auf eine Felsanhöhe und haben einen Rundumblick über die Stadt. Wir finden ein kleines Zentrum und einen Park mit einem riesigen roten Stuhl, der erstmal als Fotomotiv herhalten muss. Dann kommt auch schon wieder der Hunger. Wir entscheiden uns an der Hafenpromenade in einer der kleinen Buden zu essen, die wir schon am Anfang gesehen haben. Das ist eine gute Entscheidung. Sowohl mein Lachsburger als auch Wim sein frittierter Fisch mit Pommes sind reichhaltig und lecker.

Weiter geht es dann Richtung Süden. Wir wollen nicht über die Bundesstraße fahren, sondern entscheiden uns, die kleinen Straßen zu nehmen. Auch eine Fähre, wieder kostenlos, ist mit auf dem Weg. Diesmal haben wir Pech, und der ausgesuchte CP ist schon belegt. Also noch etwas weiterfahren.

Da wir überlegen, uns am nächsten Tag Göteborg anzusehen, suchen wir nach einem Platz, von dem aus wir mit dem Bus in die Stadt fahren können. Wir finden in Kungälv einen Stellplatz mit Strom und Toiletten, der über die Parkapp bezahlt wird und entscheiden zu bleiben.

Dort direkt ist auch eine Burgruine und es findet an dem Wochenende ein Mittelalterfest statt. Leider ist es jetzt aber schon zu spät und es lohnt nicht mehr, noch Eintritt zu bezahlen.  So laufen wir nur einmal im die Burg.

Sonntag, 03.07.2022

Morgens werden wir wieder von Regen geweckt. Wir machen uns trotzdem auf nach Göteborg. Die Bushaltestelle ist nur 500 Meter entfernt und der Bus fährt alle 5 Minuten. Wir können problemlos beim Fahrer bezahlen und sind 25 Minuten später in der Stadt. Auch eine Maskenpflicht gibt es in schwedischen öffentlichen Verkehrsmitteln nicht.

Leider haben wir so gar kein Glück mit dem Wetter. Der Regen will nicht aufhören. Wir suchen uns erstmal ein Café und trinken unseren Cappuccino mit einem Karneböllar bzw. belegtem Brötchen.

Wir irren etwas durch die Stadt, …….was aber bei Regen nicht wirklich Spaß macht.

Eine Mittagspause legen wir bei einem Döner-Laden ein und jetzt hört auch endlich der Regen auf. Eigentlich wollen wir noch einen Aussichtsturm suchen, und stehen plötzlich mitten im Viertel Haga, dem ältesten Stadtviertel von Göteborg und sind überrascht, was hier alles los ist. Wir schlendern bei Sonne durch die Straße, vorbei an lauter kleinen Boutiquen und Cafés und gönnen uns am Ende im legendären Café Hussaren jeder ein Stück Kuchen. Berühmt ist das Café für die wohl größten und leckersten Karneböllar der Stadt. 

Danach reicht es uns aber auch und wir suchen die nächstgelegene Haltestelle unserer Linie, die uns zurück zum WoMo bringt. Leider geben wir die Endstation an, dadurch ist unser Ticket doppelt so teuer, wie bei der Hinfahrt. Wir wundern uns beim Busfahrer zwar, aber können es uns nicht erklären. Erst als wir aussteigen, ruft er uns nochmal zu sich und meint, wenn wir nur bis hier hin fahren wollen, dann ist es auch preiswerter. Ja, man lernt nie aus. Wir sind aber mal wieder überrascht, von der Freundlichkeit der Schweden.

Wir sitzen noch etwas draußen, aber es wird doch schnell kalt, so dass wir den Rest des Abends im Inneren verbringen.

Montag, 04.07.2022

In der Nacht gibt es immer wieder Regenschauer und sogar Gewitter.  Am nächsten Morgen ist es recht durchwachsen und wir machen uns wieder auf den Weg. Das erste Ziel ist ein Maxi Ica in der Nähe und dann ein daneben liegendes Einkaufszentrum, in das ich aber nur schnell reinspringe um bei Clas Ohlsen noch weitere Körbchen fürs WoMo zu holen.

Dann geht es die E6 mit Stau an Göteborg vorbei Richtung Süden. Eigentlich wollen wir nach Kungsbacka in die Stadt, entdecken aber am Ortseingang das Hede-Outlet-Center und entscheiden uns spontan, dort zu halten. Nachdem wir erstmal etwas gegessen haben, gehe ich schon mal vor, Wim kommt dann später nach. Auch wenn wir außer Socken und einem Cap nichts kaufen, ist es doch ein nettes Center.

Weiter auf dem Weg ist das Schloss Tjolöholm. Dort auf dem Parkplatz sind sogar Stellplätze mit Strom. Wir entscheiden uns nur für eine Besichtigung, auch wieder mit kräftigen Regenschauern. Leider hat das Schloss auch schon wieder zu. Trotzdem sehen wir uns das Gelände mit dem Herrenhaus und den tollen Gartenanlagen, dem Café und der Boutique an. Auch die kleinen Wohnhäuser mit ihren blühenden Vorgärten und das Restaurant und die Kirche sind sehenswert.

Für heute hat Wim als Ziel einen Stellplatz in Varberg ausgesucht. Der erste Eindruck vor einem verschlossenen Hafentor ist nicht so toll. Aber da die Bewertungen durchweg positiv sind, bezahlen wir vor dem Tor unser Ticket und fahren auf das Hafengelände. Direkt in der ersten Reihe bekommen wir einen Platz am Wasser. Leider regnet es auch hier wieder sehr kräftig. Zu dem Platz gehört ein sehr sauberer und super ausgestatteter Aufenthaltsraum. Dort drin befindet sich eine Küchenzeile, die Duschen und Toiletten und eine Waschmaschine sowie Trockner. Und alles umsonst zu benutzen. Da hab ich dann auch direkt nochmal zwei Maschinen Wäsche gewaschen.

Dienstag, 05.07.2022

Nach einer wieder sehr verregneten und windigen Nacht fahren wir morgens dann weiter. In Hallstad halten wir an. Auch wenn die Stadt nicht so besonders ist, essen wir im  Restaurant Yoss in der Einkaufsstraße zu Mittag. Auch hier wieder ein sehr günstiger und leckerer Mittagstisch mit Salat, Getränken, Brot und Kaffee.

Immer noch ist das Wetter sehr unbeständig mit zwar kurzen aber kräftigen Regenschauern. Dadurch flüchte ich einmal in einen Laden, der nennt sich AIM’n und hat ganz tolle Sportklamotten.

Wieder am WoMo sind wir uns nicht ganz klar, wie es weitergehen soll. Einen Strand anzufahren, macht so gar keinen Sinn. Also entscheiden wir uns dafür, doch schon wieder ins Inland zu fahren, da ich ja noch in den Elchpark möchte.

Wir finden in Laholm direkt am See einen kostenfreien Parkplatz, an dem  auch schon mehrere WoMos stehen, ein schönes Plätzchen an dem wir bleiben. Wim kann sogar mal wieder seine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufspannen und zwischen Regenschauern seine Zeit dort drin verbringen. Mit viel Lesen entspannen wir den restlichen Nachmittag/Abend.

Mittwoch, 06.07.2022

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Markaryd, dort ist ein Elchpark, in den ich unbedingt möchte.  Glücklicherweise sind wir nicht zu spät dort. Nachdem das Ticket gelöst ist, können wir mit unserem Wagen durch den Park fahren. Alternativ wäre noch der Zug gewesen, aber damit fährt man einmal durch und fertig. Mit dem eigenen Wagen kann man selbst bestimmen, wie oft man fahren möchte. Das ist auch eine gute Entscheidung, denn schnell hängen wir hinter der Bahn und kommen nicht weiter und sehen die Elche auch nur von weitem. Als der Zug in den Bisonbereich fährt, fahren wir an ihm vorbei. Als der nächste Elch im Gras sitzt, halten wir an und wedeln etwas mit unserem mitgebrachten Birkenzweig. Auch wenn es erst ab 16 Uhr erlaubt ist, sie damit zu füttern, reagiert der Elch sofort und kommt auf uns zu. Ganz zutraulich können wir ihn streicheln und er streckt auch seine Nase durch unser Fenster. Dann fahren wir noch eine Runde und jetzt auch durch den Bisonbereich. Auch gigantische, schöne Tiere, sowohl ausgewachsene als auch Kälber. Bei der Weiterfahrt können wir nochmal einen Elch anlocken, oder war es der gleiche? Diesmal kommt er durch mein Fenster und ich kann ihn streicheln. Auch wenn wir nur fünf Elche in dem Park gezählt haben, so hat es doch Spaß gemacht und sich gelohnt.

Wir halten noch in dem Eingangsbereich, machen Bilder auf dem Deko-Elch und besuchen den Souvenirladen. Hier kommt der Klebeelch für den Wohnwagen mit.

Auch ist es inzwischen recht voll geworden und wir sind froh, dass wir die 3 km in dem Park schon hinter uns haben.  

Weiter geht es Richtung Süden. Im Westen des Finjasjönsees  finden wir nach ca. 1,5 km Schotterpiste wieder ein traumhaften Fleckchen. Auch wenn wir erneut mir einigen anderen deutschen WoMos dort stehen, ist es herrlich ruhig. Als wir gerade ankommen, kommt eine deutsche Familie mit 3 Kinder ZU FUß an. Alles Gepäck dabei, jubeln sie, dass sie angekommen sind und die Hälfte geschafft haben. Sie bauen ihr Zelt auf und richten sich für die Nacht ein.

Jetzt ist das Wetter wieder so schön, dass wir grillen und draußen essen können. Und sogar noch in der Sonne sitzen.

Donnerstag, 07.07.2022

Leider hat das Wetter nicht gehalten und in der Nacht wieder geregnet. Auch der Morgen ist nicht besser. Auch trauen wir uns nicht, in dem See baden zu gehen, da vor Blaualgen gewarnt wird.

Also weiter. Unterwegs holen wir bei einem Bäcker noch Brötchen und leckere Teilchen und suchen uns eine Picknickstelle.  In Fulltofta am Naturreservat, auch wieder nur über Schotterwege zu erreichen, machen wir unsere Mittagspause und essen etwas. Dann laufen wir noch etwas am See entlang, dort sind auch zwei Aussichtsplattformen ,und man kann eine herrliche Vogelwelt beobachten.

Leider ist der Himmel heute überwiegend grau, und so entscheiden wir, bis Ystad zu fahren. Da wir unbedingt Grauwasser ablasen müssen und unterwegs nichts ist, brauchen wir dafür einen Campingplatz. Den fahren wir in Ystad an und erledigen das. Übernachten wollen wir aber auf dem Parkplatz, den wir am Anfang unserer Reise schon gesehen haben.

Bei inzwischen wieder schönem Wetter machen wir uns nochmal auf den Weg in die Stadt und sind verblüfft, wie viel dort los ist. Beim letzten Mal waren wir abends dort und alles ausgestorben. Wir laufen die Fußgängerzone entlang und am Ende ist ein großer Street Food-Markt mit Ständen aus vielen verschieden Ländern. Noch ist es zu früh für Abendessen. Wieder in der Fußgängerzone entdecken wir ein historisches Gebäude mit einem gemütlichen Innenhof, in dem das Restaurant Grändens mat ist. Wir setzten uns dort in die Sonne und genießen einen großen Krug weißen Sangria, lecker. Dann wieder zurück zum Street Food-Markt. Dort gibt es bei den Franzosen Muscheln mit Gorgonzola-Sauce und Pommes.

Auf dem Rückweg suchen wir eigentlich noch eine Eisdiele, aber keine hat mehr auf. An den Bahnschienen finden wir dann einen Kiosk und gönnen und dort ein Eis, u.a. Lakritz 😉

Die Nacht ist diesmal trotz der Nähe zu den Bahnschienen sehr ruhig.

Freitag, 08.07.

Heute geht es Richtung Fähre. Aber als erstes laufen wir nochmal in die Innenstadt und trinken im Maria Caféet auf dem Marktplatz unseren ersten Kaffee bevor es weitergeht. Da wir genug Zeit haben, kaufen wir unterwegs im Willys und Coop noch ein paar schwedische Lebensmittel für zu Hause ein. Unsere Fähre geht diesmal ab Trelleborg. Wir sind früh genug da und laufen einmal durch die Stadt. Aber auch hier wieder nichts, was uns begeistert.

Am Fähranlegen dauert es dann noch etwas, bis wir endlich auf das Schiff können. Pünktlich um 15 Uhr legen wir ab. Die Fähre ist recht voll, wir finden aber im Innenbereich zwei Sessel uns machen es uns dort bequem. Ab 19 Uhr gibt es in der Kantine warmes Essen und so suchen wir uns dort eine Platz mit Blick nach vorne. Leider ist das Essen grottenschlecht. Außerdem schaukelt es jetzt kräftig und ich nehme noch eine Reisetablette.

Gegen 21 Uhr sind wir in Rostock und nach einer weiteren Stunde auch endlich vom Schiff runter.

Wir wollen noch ein Stück fahren, bevor wir schlafen. In Wismar fahren wir von der Autobahn und parken auf einem Aldiparkplatz. Leider habe ich überhaupt nicht bedacht, dass meine Reisetablette Koffein enthält und ich bin hellwach. Gegen drei Uhr ist auch Wim wieder wach und wir entscheiden weiterzufahren. Diesmal bis Soltau und dort können wir beide dann auch noch etwas schlafen. Gegen 9 Uhr fahren wir dann weiter. Leider ist die Autobahn durch den Urlaubsverkehr jetzt sehr voll und durch einen Unfall bei Hannover kommen wir nur sehr langsam voran.

Gegen 15 Uhr sind wir nach gut drei Wochen wieder zuhause, und meine Befürchtungen mit den Mücken war völlig umsonst. Nicht einmal brauchten wir unsere ganzen Anti-Mücken-Mittel. Vielleicht lag es daran, dass es zu unserer Reisezeit abends sehr lange hell ist und wir nie im Dunkeln draußen gesessen haben. Das Wetter hat im Großen und Ganzen auch mitgespielt, wir hatten sehr schöne, warme und sonnige Tage. Leider hätten wir uns in der letzten Woche beständigeres Wetter gewünscht. Da war dann doch viel Regen und es war auch nicht mehr sehr warm.

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