Anlass war unser regelmäßig stattfindendes Familientreffen, diesmal nach vier Jahren zum wiederholten Mal im Hotel „RhönFeeling“ in Dermbach-Bernshausen.
Freitag nach meiner Arbeit geht es los. Laura fährt mit uns mit und mehr als die halbe Strecke ist sie auch unser Chauffeur, das erste Mal auf der Autobahn.
Gegen sechs kommen wir an, dem Hotel angeschlossen ist ein Stellplatz, der auch in den letzten Jahren weiter ausgebaut wurde, inzwischen mit ausreichend Stromsäulen, Toiletten und Duschen im Container. Wir stellen uns neben Matthias und Birgitt und begrüßen erstmal die schon eingetroffene Verwandtschaft.
Das Wochenende steht also ganz im Rahmen der Familie. Gemeinsame Mahlzeiten, eine lange Wanderung am Samstag und viel erzählen und auf den neusten Stand bringen, bevor es Sonntagmorgen nach Fototermin für fast alle wieder Richtung Heimat geht. Laura fährt jetzt mit Sarah und Torben nach Hause, da es Montag für sie wieder aufs Schiff geht.
Wir haben noch eine Woche Urlaub vor uns und fahren Richtung Harz. Am Stausee Kelbra finden wir einen schönen Campingplatz mit Stellplatz direkt auf der Wiese am See. Den restlichen Tag verbringen wir gemütlich mit Spaziergängen, einem Imbiss am Restaurant des Platzes und entspannen und lesen.
Montagmorgen geht es dann auch schon wieder weiter. Als erstes steht das Kyffhäuser-Denkmal auf dem Plan. Wir parken auf dem großen Parkplatz und laufen hoch zu dem imposanten Denkmal von Kaiser Wilhelm I. und Barbarossa. Auch die 270 Stufen auf den Turm nehmen wir mit und genießen eine grandiose Aussicht, mit den um diese Jahreszeit gelb blühenden Rapsfeldern und Blick bis zum Brocken. Nach einer kleinen Kaffeepause geht es zurück zum WoMo und weiter zu unserem heutigen Ziel nach Thale, ein Tipp von Andrea und Anke, ein Muss, wenn man im Harz ist.
Auf dem Weg nach Thale müssten wir eigentlich mal tanken, aber weit und breit viel Gegend, kleine Ortschaften, aber keine Tankstelle. Wir schaffen es aber auf den letzten Tropfen und fahren in Thale als erstes eine Tankstelle an. Dann noch ein Einkauf im Kaufland, bevor es auf den Stellplatz geht. Der Stellplatz „Kleine Mühle“ ist ganz neu angelegt vor einem Campingplatz und kaum belegt, sodass wir uns einen schönen Platz suchen . Jetzt werden zum ersten Mal Tisch und Stühle herausgeholt und das schöne Wetter genossen. Ich mache nachmittags noch einen Spaziergang in den Ort, der aber außer einem kleinen Einkaufscenter nicht viel zu bieten hat. Abends wird gegrillt und auch wieder draußen gegessen. Auch wenn es noch recht frisch ist und wir den restlichen Abend drinnen verbringen.
Dienstag, Wetter wird gut, und wir können draußen frühstücken. Wim holt die Fahrräder raus, da wir eine Wanderung machen wollen, die am anderen Ende des Ortes losgeht.
Wir fahren zur Talstation der Seilbahn und stellen unsere Räder ab. Es geht ein Stück entlang des Flusses Bode, bevor es steil bergauf zur Rosstrappe geht. Oben angekommen ist ein Restaurant und wir füllen erstmal unsere Speicher mit Cappuccino (4,85 € echt unverschämt) und Rhabarberschorle auf bevor es weiter zur Rosstrappe geht. Ein toller Ausblick erwartet uns mal wieder, und natürlich der Hufeisenabdruck der Sage um die Königstochter Brunhilde und dem wilden Böhmenkönig Bodo.
Jetzt geht es in engen Serpentinen steil bergab, bis wir wieder an der Bode ankommen. Dort machen wir eine kurze Rast und essen unseren mitgebrachten Proviant. Denn jetzt geht es auf der anderen Seite nochmal genauso steil bergauf, geschafft kommen wir oben an und sind froh auf der Höhe zu sein um zum Hexenplatz zu laufen. Vorher machen wir wieder eine Rast in einem Biergarten um etwas zu trinken. Der Hexentanzplatz ist dann recht unspektakulär. Allerdings sind wir ein paar Tage zu spät, um die wohl spektakuläre Walpurgisnacht dort mitzuerleben.
Dafür gibt es noch viele andere touristische Attraktionen. Eine Seilbahn fährt hinauf, es gibt unter anderem eine Sommerrodelbahn und einen Tierpark.
Jetzt liegt nur noch der Abstieg vor uns und er zieht sich auch nochmal. Aber unten angekommen haben wir 10 km und 510 HM in vier Stunden geschafft.
Mit den Fahrrädern fahren wir in die Stadt und gönnen uns im Eiscafé am Einkaufscenter einen Eiskaffee bzw. 2 Kugeln Eis.
Wieder am Stellplatz genießen wir noch ausgiebig die Sonne und duschen im Wohnmobil. Zum Abendessen gibt es heute Lachs vom Grill mit Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise.
Trotz eines wolkenlosen Tages wird es abends doch noch kalt und nach dem Abwasch geht es wieder ins Wohnmobil.
Mittwoch
Morgens hole ich beim nahen Kaufland frische Brötchen, und wir können wieder draußen in der Sonne frühstücken. Nachdem wir alles wieder verstaut haben, machen wir uns auf nach Quedlinburg, ein Tipp meiner Eltern, mit denen wir gestern Abend telefoniert haben. Das ist auch nur eine viertel Stunde Fahrt und auf einem Parkplatz an einem im Abriss befindlichen Nettomarkts können wir bequem parken und laufen nur ein paar Minuten. Quedlinburg ist die Stadt der 2061 Fachwerkhäuser und wir sind beeindruckt, erst ein Spaziergang hinauf zum Schloss, dort ist allerdings Baustelle, man hat aber trotzdem einen guten Blick auf die Stadt, dann zurück zum Marktplatz, dort ist heute auch Markttag. In einem Café ist mal wieder die obligatorische Kaffeepause angesagt, bevor es durch die malerischen Gassen wieder zurückgeht. Allerdings mit einem großen Umweg, da wir nicht an der Hauptstraße längs wollen und uns so etwas verlaufen.
Das nächste Ziel ist die Rappbodetalsperre. Wir fahren über die Staumauer und parken auf dem großen Parkplatz der dort kommt. Wim möchte gerne mit der Zippline in die Tiefe stürzen, mir reicht ein Gang über die Hängebrücke. Wim besorgt Tickets und wir haben noch etwas Zeit und machen erstmal ein kleines Päuschen. Kurz vor zwei geht es los. Wir gehen zu dem Startpunkt, Wim besteigt den Turm zu seinem Flug und ich gehe auf die Hängebrücke. Ich warte erstmal, bis Wim dran ist und beobachte seinen Absprung. Dann mache ich mich auf über die parallel zur Staumauer verlaufende Hängebrücke. Auch wenn es stellenweise doch wackelig ist, hab ich ein sicheres Gefühl. In der Mitte der Brücke besteht die Möglichkeit eines Bungeesprunges und ich kann einem jungen Mädchen zusehen, wie es in die Tiefe stürzt.
Am anderen Ende angekommen, die Brücke ist eine Einbahnstraße, treffen Wim und ich uns wieder und wir gehen über die Staumauer zurück zum Parkplatz.
Unser nächstes Ziel ist Wernigerode. Da die Stellplätze in der Stadt sehr schlechte Bewertungen haben, fahren wir zu einem SP etwas außerhalb. Die Besitzerin nimmt uns direkt mit einem Körbchen Süßigkeiten in Empfang und wir fühlen uns direkt willkommen.
Nur ein paar Minuten fußläufig ist eine Konditorei, dort trinken wir 2 Cappuccino und essen 3 Stücke Kuchen und bezahlen 7,88€. Unglaublich, diese Preisunterschiede. Abends wollen wir mal nicht selber kochen, können uns aber nicht so richtig aufraffen, noch weit mit den Fahrrädern zu fahren. Außerdem zieht es zu und sieht nach Regen aus. Im Ort gibt es eine Pizzeria, und so entscheiden wir, dorthin zu fahren.
In der Pizzeria Italia werden wir nett begrüßt und essen bei einem Glas Rotwein leckere Pizza. Als wir mit den Fahrrädern wieder am WoMo ankommen, fängt es auch kräftig an zu regnen.
Donnerstagmorgen scheint aber wieder die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Wir schlafen richtig lange aus und verbringen den Vormittag erstmal am Platz.
Am frühen Nachmittag machen wir uns mit den Rädern auf Richtung Wernigerode. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Baumkuchenmanufaktur vorbei und gönnen uns auf der Terrasse einen Cappuccino mit jeweils einem Stück Baumkuchen, gefüllt mit Eierlikör, bzw. Aprikose.
Weiter geht es durch ein Industriegebiet, vorbei an einem Schokoladen-Outlet-Verkauf. Dort darf man noch immer nur mit Maske rein. Da wir nur eine dabei haben, gehen wir also nacheinander. Wim zuerst, sucht was aus, ich dann zum Bezahlen 😉
In Wernigerode parken wir unsere Räder vor dem Rathaus und machen einen ausgiebigen Altstadtbummel, die sich auch wieder durch ihre Fachwerkhäuser auszeichnet. Leider ist es inzwischen zu spät um noch aufs Schloss zu laufen. Dafür suchen wir uns ein nettes spanisches Restaurant und können im Innenhof in der Sonne sitzen und leckere Tapas essen. Während des Sonnenuntergangs fahren wir zurück zu unserem Stellplatz. Abends machen wir uns noch Gedanken über den Rückweg und wollen die letzte Nacht mit Landvergnügen verbringen und suchen schon mal Höfe raus.
Nach dem Frühstück mit Brötchen und Aufschnitt von der nahen Bäckerei/Fleischerei packen wir unsere Sachen zusammen, plaudern noch etwas mit Frau König vom Platz und nach dem Bezahlen und Entsorgen geht es Richtung Heimat.
Einen spontanen Stopp legen wir in Goslar ein. Ein großer Tagesparkplatz am Stadtrand lädt zum Parken ein und in wenigen Minuten sind wir zu Fuß in der Innenstadt. Auch hier erwarten uns viele Gassen mit Fachwerkhäusern. Auf dem historischen Marktplatz setzen wir uns in ein Restaurant und essen zu Mittag.
Jetzt geht es weiter zu unserem ausgesuchten Ziegenhof in Ellershausen, südlich des Edersees. Als wir endlich dort ankommen, werden wir nett empfangen, aber der Stellplatz wird uns außerhalb des Ortes an der Hauptstraße auf einem vollgerümpelten Gelände angeboten. Wir sind uns schnell einig, dass wir da nicht bleiben wollen. Also wieder in der LV-App geschaut und es gibt in dem kleinen Ort doch tatsächlich noch einen zweiten Hof. Also dort angerufen und wir konnten kommen. Wenige Minuten später stehen wir auf einem neu und sehr liebevoll angelegten Platz. Der Hof ist erst neu dabei und die Betreiber sehr umsorgt und sympathisch. Trotzdem laufen wir noch zu dem Ziegenhof, kaufen dort leckeren Käse und lassen uns von den Kindern herumführen und die Ziegen zeigen.
Auch auf unserem Hof gibt es selbstgemachten Käse und so machen wir abends eine leckere Vesper mit den Käsesorten. Anschließend spielen wir ein von Thomas und Alex ausgeliehenes Escape-Room-Spiel, das lässt unsere Köpfe am letzten Abend ganz schön qualmen!
Der Samstag ist Wims Geburtstag. Wieder können wir bei herrlichem Sonnenschein draußen frühstücken, Geschenke auspacken und erste Gratulationen annehmen.
Über Land geht es dann bis Winterberg mit einem kurzen Bummel durch die Stadt.
Zum Kaffee haben wir uns bei Willi und Bärbel in Arnsberg angemeldet. Da Bärbel zwei Tage vor Wim Geburtstag hat, waren Sabrina und Christina mit ihren Kindern auch zu Besuch und bei Kaffee und Kuchen haben wir einen schönen Nachmittag verbracht.
Über die Autobahn geht es dann Richtung Heimat, wie immer noch in Gevelsberg an der Entsorgung vorbei, und pünktlich zum Regen sind wir wieder zu Hause.